Er ist unser liebstes Getränk: Kaffee wird hierzulande mehr getrunken als Bier, Wein und angeblich sogar Wasser. Ganze 165 Liter trinkt jeder Bundesbürger innerhalb eines Jahres! Die Massenware vom Discounter ist unter Kaffee-Nerds erwartungsgemäß eher nicht so gefragt, lieber besucht man die lokale Rösterei und lässt sich dort fachmännisch beraten. In diesem Sommer schwärmen echte Kaffeekenner vor allem von einem: Cold Brew, ein Eiskaffee, der natürlich sehr viel mehr sein will, als nur kalter Kaffee.
Wer hip sein will, wählt Brew
Der Cold Brew, zu Deutsch „kalt gebrüht“ – in New York, der Hauptstadt kreativer Kaffeekultur, gibt es ihn schon seit einigen Jahren. In diesem Sommer ist er jetzt auch in Deutschland angekommen – und schon schicken Twitter-User begeisterte Tweets über ihr neues Lieblingsgetränk auf die Reise. Die ersten hippen Cafés haben sich den Kult-Kaffee bereits auf die Getränkekarten geschrieben und eine Kölner Rösterei bietet sogar Variationen mit Blutorangensorbet an. Wer einen Cold Brew selbst herstellen möchte, muss sich auf eine längere Prozedur gefasst machen. Tatsächlich dauert seine Zubereitung mindestens 12 Stunden und es gehört weitaus mehr dazu, als einfach nur eine Kaffeekanne in den Kühlschrank zu stellen! 200 Gramm gemahlener Kaffee wird dafür in ein Gefäß gegeben, mit einem Liter raumtemperierten Wassers übergossen und verrührt. Danach das Ganze mit Frischhaltefolie bedecken und mindestens 12 Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Im Anschluss wird das Gemisch durch einen Kaffeefilter gegossen und – wegen seiner Intensität – gemischt mit Milch oder Sahne und natürlich Eiswürfeln serviert und genossen.
Genuss ohne Reue
Im Vergleich zu herkömmlichem Eiskaffee ist der Cold Brew tatsächlich gesünder. Da er zwar den gleichen Koffeingehalt hat, aber durch seine schonende und hitzefreie Herstellung nur 15 Prozent aller sonst enthaltenen Säuren enthält, ist er nicht nur milder, sondern auch magenfreundlicher. Ob der Cold Brew auch im nächsten Jahr noch das Trendgetränk schlechthin sein wird oder ob man dann doch wieder lieber normalen Filterkaffee mit Eis genießt, steht allerdings heute noch in den Sternen.
Foto: Thinkstock, 179133410, iStock, maomspv
Kommentarfunktion ist geschlossen.