Der Markt von Energy Drinks ist ein recht junger und besteht erst seit den 1980er-Jahren. Historisch gesehen wurde der noch heute enthaltene Wirkstoff Taurin bereits seit den 1950ern vor allem im militärischen Bereich in Asien verwendet, um die Sehleistung von Piloten zu verbessern. Den Anfang machte der Erfinder von Red Bull namens Dietrich Mateschitz, der diesen Wirkstoff aufgriff, verarbeitete und ein bis heute bestehendes, großes Imperium aufbaute. In der Folge entdeckten weitere Hersteller diesen Markt und es etablierten sich Marken wie Rockstar, Monster und AMP, um nur einige wenige zu nennen.

Man kann zweifellos sagen, dass sich hier ein millionenschwerer Markt entwickelte, der seitdem im Wachstum begriffen ist. Wieso jedoch der klassische Kaffee weiterhin vorgezogen wird und welche Gründe es dafür gibt, soll nun erläutert werden.

1. Der soziale Faktor

Das Kaffeetrinken ist mehr als die bloße Aufnahme eines koffeinhaltigen Heißgetränkes. Es geht darum, mit Leuten in Kontakt zu kommen, im Kreise der Familie eine Art Zeremonie, ein Ritual zu veranstalten, welches Menschen zusammenführt und verbindet. Der Kaffee hat einen sozialen Faktor, der weit über die Grenzen des Wachwerdens hinausgeht.

2. Der Geschmack

Der Kaffee stammt vermutlich aus dem Süden Äthiopiens und wird – nicht nur dort – schon seit vielen Jahrhunderten zubereitet. So ist es nicht verwunderlich, dass die Zubereitung der gerösteten Bohne im Laufe der Zeit eine Wandlung und Veränderung erfahren hat, die zu den unterschiedlichsten Geschmäckern führt. Unterschiedliche Aromen, Gerüche, Geschmäcker haben sich herausgeprägt. Heutzutage kommen diverse Darreichungsformen wie Pads, Kapseln und loser Kaffee hinzu, die in verschiedenen Maschinen – wie zum Beispiel der klassischen Siebträgermaschine – zubereitet werden. Die aromatische Palette des Kaffees hat sich somit beständig verändert.

3. Der gesundheitliche Aspekt

Zwar enthält eine Tasse Kaffee im Gegensatz zu einer vergleichbaren Menge an Energy Drinks mehr Koffein, doch es kann durchaus gesagt werden, dass Kaffee für den Körper gesünder ist und besser verarbeitet werden kann. Wie unterschiedliche Graphiken zeigen, enthalten Energy Drinks oft hohe Mengen an Zucker und anderen Zusatzstoffen, die für Leistungssportler zwar nützlich und wichtig sein können, die der „normale“ Mensch aber meist nicht benötigt.

4. Kaffee-Häuser

Schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert entwickelte sich beispielsweise in Wien eine Kaffeehaus-Kultur. In diesen Einrichtungen trafen sich Literaten, Künstler, Philosophen und Freigeister, um über Kunst, Kultur und Politik zu diskutieren. Diese Kultur entwickelte sich beständig fort, verlor dabei ein wenig die literarischen und kulturellen Hintergrundaspekte, doch auch heute finden sich zahlreiche Cafés, Coffee-Shops und andere Anlaufpunkte, in denen der Kaffee und das Beieinandersein im Vordergrund stehen.

5. Es geht nicht nur um Koffein

Der wachmachende und konzentrationssteigernde Wirkstoff Koffein steht bei Energy Drinks zumeist im Mittelpunkt – nicht so beim Kaffee. Zwar wird der Kaffee gern auch in den frühen Morgenstunden als Start in den Tag konsumiert, doch es geht hierbei um mehr. Dies zeigen auch die unterschiedlichen Anwendungsbereiche des Kaffees. Er wird eingesetzt in der Küche und somit bei der Zubereitung von Speisen, beim Backen, in der Herstellung von Süßigkeiten und diversen anderen Dingen. Der Geschmack ist das, worauf der Fokus gelegt wird.

Aus den genannten Gründen erscheint es äußerst unwahrscheinlich, dass der Kaffee als kulturelles, traditionelles Getränk verdrängt wird, da es doch viele weitere Aspekte des schwarzen Goldes gibt, die nur diese spezielle Bohne bieten kann.

 

Bild: Pixabay, 821490, fancycrave1

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